Dez 18 2010

Es geht aufwärts – auf hohem Niveau

Veröffentlicht von um 18:27 unter Pressespiegel

vom 18.12.2010

2011 schrumpft die Rücklage auf 6,36 Millionen, bis 2014 soll sich der Sparstrumpf schon wieder füllen – auf 9,3 Millionen

Kernen scheint glimpflich durch die Stürme der Finanz- und Wirtschaftskrise zu kommen. Sein Rücklagepolster schmilzt zwar 2011 auf 6,36 Millionen Euro wegen des stattlichen Investitions-Programms, das vom Haldenschulanbau, dem Stettener Kinderhaus bis zur Tiefgarage des Bürgerhauses reicht. Geht das Kalkül auf, füllt sich das Sparkässle aber schon 2012 wieder.

Sichtbares Zeichen, dass es 2011 wieder aufwärtsgehen wird, sind die von Gemeindekämmerer Achim Heberle erwarteten Mehreinnahmen bei Steuern und Schlüsselzuweisungen. Nachdem schon 2010 überplanmäßige 3,56 Millionen Euro Gewerbesteuer im Rathaus eingingen – 3,2 Mio. waren angesetzt–, rechnet der Kämmerer fürs Haushaltsjahr 2011 gleichfalls mit 3,5 Millionen. Für den Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer gilt das Gleiche: Nach der Novemberschätzung des Arbeitskreises Steuerschätzung hofft Heberle jetzt auf Einnahmen in Höhe von 6,4 Millionen, das sind 500 000 Euro mehr als für 2010 geplant. Hinzu kommt ein Mehr aus dem kommunalen Finanzausgleich: Weil auch in Kernen die Steuerkraft 2009 sank, überweist das Land 2011 3,16 Millionen an sogenannten Schlüsselzuweisungen. 2,65 Millionen waren es im Vorjahr gewesen.

Heberle „Wir erreichen die Planzahlen ein Jahr früher“

Die Zeichen stehen auf Erholung. Kämmerer Achim Heberle erklärte am Donnerstagabend im Kernener Gemeinderat die mittelfristigen Auswirkungen der jüngsten Steuerschätzung von November: Die Aufstiegskurve der kommunalen Finanzen steige jetzt steiler an. Was bedeutet: „Wir erreichen die Planzahlen ein Jahr früher“, sagt der Gemeindekämmerer zuversichtlich. Per Saldo wird Kernen sein Haushaltsdefizit nach einem Rekordminus von 2,76 Millionen im Jahr 2010 auf 857 000 Euro in 2011 mildern. Gleichwohl lebt das Rathaus also schon im zweiten Jahr infolge von der Substanz. So muss der Kämmerer nicht nur einen Teil des angesparten Vermögens für das gewaltige Investitionspaket 2011 bereitstellen, sondern daraus weitere 857 000 Euro zum Schließen seines Haushaltsloches verwenden. Von 13,12 Millionen im Sparstrumpf bleiben so Ende 2011 6,36 Millionen. Trotzdem sieht es auch beim Vermögensaufbau mittelfristig erfreulich aus. Achim Heberle erwartet in der Allgemeinen Rücklage 8,1 Millionen Euro 2012, 8,1 Millionen im Folgejahr und 9,3 Millionen 2014.

Zum Jahreswechsel 2010/2011 drückt eine Schuldenlast von 28 Euro auf die Schultern eines jedes Kerneners. Diese Restschuld von 435 000 Euro wird bis März abgetragen sein. So ist der Kämmereihaushalt Ende 2011 komplett schuldenfrei. Auch das kommunale Investitionsvolumen wird im kommenden Jahr seinen Zenit erreichen: Satte 12,82 Millionen steckt die Gemeinde in Baumaßnahmen, Grundstückskäufe, die restliche Darlehenstilgung und das oben bezifferte Haushaltsloch im Verwaltungsgeschäft. Jahr für Jahr wird Kernen dann weniger investieren. Für 2014 geht Kämmerer Heberle von einem Investitions-Minihaushalt aus, der gerade noch 2,6 Millionen umfassen soll.

Das Jahr 2011 sieht nach der Kirbe den Startschuss fürs Bürgerhaus vor: Für Planungen und die erste Tranche Tiefgarage sind 1,57 Millionen eingestellt. In die Sanierungsmaßnahme Glockenkelter fließt eine Million. 1,2 Millionen verschlingt das Kinderhaus Stetten. 440 000 Euro kostet der zweiklassige Anbau an die Haldenschule.

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung vom 18.12.2011 / Text: Hans-Joachim Schechinger

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