Jul 17 2010

Wassergräben und der Verzicht auf Spielplätze sollen Baugebiet retten

Veröffentlicht von um 22:09 unter Pressespiegel

vom 17.07.2010

Die Mehrheit der Gemeinderäte will das Kleine Feldle nördlich der Rotenbergstraße nicht weiter aufteilen

Jahrelang wurde die Gemeindeverwaltung von Eigentümern des Kleinen Feldle gedrängt, dort ein Baugebiet abzustecken. Jetzt stellte sich heraus: Die wenigsten Stücklesbesitzer wollen selber bauen. „Das war eine gewisse Überraschung für uns“, sagt der mit der Planung und den Verlegungsverhandlungen beauftragte Vermessungsingenieur Erich Ernst Kuhn. 70 Prozent der Eigentümer, so ergab die erste Gesprächsrunde, wollten sich auszahlen lassen Den meisten geht‘s also ums Geld, den Umlegungsgewinn, nicht um einen Bauplatz fürs Eigenheim. Die dazu zu zahlenden Ausgleichssummen hätten aber die Finanzkraft der Gemeinde Kernen überfordert, sagten gleichlautend Bürgermeister Stefan Altenberger, der Beigeordnete Horst Schaal und Ingenieur Kuhn am Donnerstag im Gemeinderat.

Am Donnerstag stellte Ingenieur Kuhn veränderte Pläne vor, die die Erschließungskosten durch den Bau von Gräben fürs Regenwasser verringern sollen. Ziel der Gemeindeverwaltung ist es, dass wenigstens die Hälfte der Eigentümer sich Grundstücke bei der Umlegung zuteilen lässt. In der Verwertung sind sie trotzdem frei: Wenn sie nicht selbst bauen, können sie das Baugrundstück privat verkaufen.

Nach Kuhns Plänen sollen die Grünstreifen am Rand des Baugebiets vier bis fünf Meter breit werden, so dass dort das von den Dächern gesammelte Regenwasser abfließen kann, bis es in einer so genannten Retentionsfläche an der Pommerstraße, am nordöstlichen Rand des Baugebiets, gesammelt wird und langsam versickert. Bisher hatten die Genehmigungsbehörden verlangt, dass das Oberflächenwasser in vom Abwasser getrennten Rohren abgeführt wird. Diese zusätzlichen Rohre verteuern die Erschließung, werden aber in der Mitte des Baugebiet weiterhin nicht zu vermeiden sein. Einen Bolzplatz und einen Spielplatz will Kuhn streichen, damit mehr Baufläche entsteht, was die Erschließungskosten auf mehr Quadratmeter verteilt. Ob die nächste Runde der Eigentümergespräche, die am Ende der Sommerferien oder Anfang September beginnen soll, erfolgreicher abläuft, bleibt abzuwarten. Eine Grundvoraussetzung für das Baugebiet bleibt, dass die östliche Fläche an der Pommerstraße an einen Investor für Geschosswohnungsbau verkauft werden kann.

Kuhn macht gegen jeden Vorschlag einer weiteren Abschnittsbildung funktionelle oder wirtschaftliche Mängel geltend. Unter anderem sind die Abschnitte nicht mit den Grundstücksgrenzen in Deckung zu bringen.“Es ist eigentlich nicht vertretbar, die Grundstücke in der Art und Weise zu durchschneiden“, sagte der SPD-Fraktionsvorsitzende Hans Peter Kirgis. Gemeinderat Andreas Stiene hielt diese Gründe für „kommunalpolitisch nachrangig“: „Die Gesamtbebauung lehnen wir als zu groß ab“, sagte er namens der OGL-Fraktion über das 4,6 Hektar große Baugebiet.

Quelle: Fellbacher Zeitung vom 17.07.2010  / Text: Hans-Dieter Wolz

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