Jun 14 2010

Discounter ist den Räten teuer

Veröffentlicht von um 22:52 unter Pressespiegel

vom 12.06.2010

Die Mehrheit im Gemeinderat scheint diesmal zum Standort Spitzäcker zu neigen.

Eine Probeabstimmung gab es zwar nicht in der Sitzung des Gemeinderats am Donnerstag, aber aus den Stellungnahmen zur neu erstellten Standortuntersuchung lässt sich viel ablesen. Wenn die Räte im Juli, wie vereinbart, abschließend über den Standort des Discounters abstimmen, haben die Spitzäcker die größten Chancen. Die Reihen von UFW und SPD, zusammen mit dem Bürgermeister im Rat in der knappen Mehrheit von einer Stimme, scheinen fest geschlossen.

Jung-Gemeinderat Paul Alexander Eißele (SPD) hat seine aus der Juso-AG öffentlich verbreitete Discounterkritik und die Forderung nach einem Bürgerentscheid im Rat nicht wiederholt, sondern überraschend sogar angekündigt, auch für die Spitzäcker stimmen zu wollen. Insoweit trägt die Strategie Bürgermeister Altenbergers, den Grundsatzbeschluss für die Ansiedlung des Billigmarkts aus dem Jahr 2006 nicht mehr in Frage stellen zu lassen. Der Gemeinderat könnte ihn längst revidieren. Gefordert hat das am Donnerstag niemand, obwohl die OGL andeutete, statt des Ladens mit dem eingeschränkten, aber günstigen Warenangebot einen neuen Vollsortimenter in der Tulpenstraße zu wünschen.

Urlaubsbedingte Abwesenheit einzelner Räte kann sich die Mehrheit allerdings nicht leisten. Alle CDU-Gemeinderäte scheinen der Tulpenstraße zuzuneigen, weil der Discounter dort eher verspricht, das Ortszentrum zu befruchten. Dies gilt trotz dem herben Eingriff in die Grünzone, trotz eines höchst schwierigen Grunderwerbs und trotz der Kosten für den nötigen Kreisverkehrsplatz.

Quelle: Fellbacher Zeitung vom 12.06.2010 / Kommentar: Hans-Dieter Wolz

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