Jun 15 2010

Die Auto-Schlangen werden länger

Veröffentlicht von um 23:17 unter Pressespiegel

vom 15.06.2010

Um mehr als ein Viertel hat der Verkehr in der Karlstraße zugenommen, um die Hälfte sogar in der Tulpenstraße. Über die Ursache gibt es nur Vermutungen.

Als Nebeneffekt der Discounter-Standortuntersuchung hat die Gemeindeverwaltung Kernen jetzt den schriftlichen Nachweis: Durch Rommelshausen fährt erheblich mehr Verkehr als früher. Anwohner der Durchgangsstraße, die diesen Eindruck seit längerer Zeit haben, haben sich also nicht getäuscht.

Verkehrsplaner Hans-Jürgen Tögel hat das Ergebnis einer Kurzzeitzählung am Donnerstagnachmittag, 29. April, zwischen 15 und 19 Uhr an der Kreuzung Karlstraße/Tulpenstraße mit der großen Verkehrszählung aus dem Jahr 2001 verglichen. Die Zahl der Autos stieg an diesem Verkehrsknoten in den vier Zählstunden um 1039 auf 4617 an. Das entspricht einer Zunahme um 29 Prozent.

Besonders die Tulpenstraße wird erheblich stärker befahren als 2001, obwohl es dort schon seit längerem beim Einbiegen in die Karlstraße zu Wartezeiten kommt. In den vier Zählstunden stellte Tögel 932 Autos fest, 2001 waren es noch 622 gewesen. Das ist ein Anstieg um fast die Hälfte, genau 49,9 Prozent. Die Belastung der westlichen Karlstraße hat in den vier Zählstunden um 782 Autos oder fast ein Viertel zugenommen auf 3961. Die östliche Karlstraße muss sogar 4341 Autos vertragen, ein Plus um 986 Fahrten oder 29,4 Prozent. Hochgerechnet ergeben sich 14 180 Autos und 479 Lastwagen pro Tag im westlichen Teil der Karlstraße und 15 548 Autos sowie 589 Lastwagen am Tag im östlichen Teil. Als problematisch stellt sich vor diesem Hintergrund vor allem das Linksabbiegen in die Karlstraße dar.

Tögel hat von diesen Zahlen ausgehend festgestellt, dass die Kreuzung ohne Umbau zu einem Kreisverkehr die 1335 Anfahrten und 1335 Abfahrten, also 2629 werktäglichen Fahrten von und zu einem Discounter- und einem Vollsortimenter-Markt nicht verträgt, wenn diese in der Tulpenstraße entstehen sollen (Unsere Zeitung berichtete.) Auch die 2228 Fahrten an einem Werktag zu einem Discounter allein und selbst die 1164 Autos zu einem Vollsortimenter allein reichen für den Verkehrsinfarkt aus. „Es geht einfach nicht mehr. Unkontrolliertes Linksabbiegen droht, und es wird gefährlich“, warnt der Verkehrsplaner aus dem Büro Schönfuß. Ein Kreisverkehr ist allerdings nur schwer unterzubringen.

In der jüngsten Sitzung rätselten die Mitglieder des Gemeinderats, worauf die Verkehrszunahme beruht. CDU-Rat Jochen Alber vermutete, dass der Durchgangsverkehr zugenommen hat: „Wir müssen uns darüber unterhalten, die Attraktivität der Ortsdurchfahrt zu reduzieren.“

Quelle: Fellbacher Zeitung vom 15.06.2010 / Text: Hans-Dieter Wolz

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