Mrz 03 2010

Diakonie-Häuser werden abgerissen

Veröffentlicht von um 22:16 unter Pressespiegel

vom 26.02.2010

Technischer Ausschuss in Kernen hat Entscheidung über Bauvoranfrage für 15 Reihenhäuser vertagt

Die Diakonie Stetten will ihre drei Mehrfamilienhäuser in der Gartenstraße abreißen. Die Werner Wohnbau hätte Interesse, dort 15 Reihenhäuser zu bauen. Dem Technischen Ausschuss war dies zu viel. Er hat die Entscheidung über die Bauvoranfrage vertagt.  

Im Jahr 1951 hat die Diakonie Stetten die drei Mehrfamilienhäuser in der Gartenstraße 19 bis 23 für ihre Mitarbeiter gebaut. Fast 60 Jahre sind sie inzwischen alt, eine Sanierung habe sich deshalb aus ökologischen und energetischen Gründen nicht mehr gelohnt, so Eberhard Brachhold, Pressesprecher der Diakonie Stetten. Der Abriss sei deshalb schon länger geplant, die zwölf Wohnungen stehen bereits alle leer. Derzeit gehören sie noch der Diakonie Stetten, doch die ist auf der Suche nach einem Bauträger. „Wir sind mit mehreren Interessenten im Gespräch“, so Pressesprecher Brachhold.

Einer von ihnen: die Werner Wohnbau. Sie ist die erste Firma, die mit einer Bauvoranfrage die Verwertbarkeit des Grundstücks bei der Gemeinde angefragt hat. Die Firma mit Sitz in Niedereschach zwischen Rottweil und Villingen-Schwenningen will im Sommer auch in Großheppach auf dem Grundstück der früheren Weinkellerei Gebrüder Mayer bauen. 14 Reihenhäuser sind dort geplant. In der Gartenstraße sollen 15 Reihenhäuser entstehen. Zu jedem gehören eine Garage und ein Stellplatz. Erschlossen werden sie wie bisher auch über den Fußweg vom Drosselweg her. Die Stellplätze würden entlang der Gartenstraße gebaut und so die Terrassen vor neugierigen Blicken schützen. Geheizt werden soll mit Gas. „Hackschnitzel sind nicht angefragt“, so Erster Beigeordneter Horst Schaal. Bei den engen Straßenverhältnissen könne eine Hackschnitzelanlage vermutlich „gar nicht angedient werden“.

Zwei Varianten hat die Wohnbaugesellschaft vorgelegt: Einmal könnten die 15 Reihenhäuser in zwei Blöcken zu sieben beziehungsweise acht Häusern erstellt werden. Oder in drei Gruppen zu je fünf Häusern. Beide Varianten waren dem Technischen Ausschuss freilich zu massiv. Zumal die Baulinien – also die Flächen, die laut Bebauungsplan überbaut werden dürfen – überschritten werden. In einem Fall bis zu vier Meter. „Die Überschreitung der Baulinien gefällt mir nicht“, gab denn auch Gemeinderat Dieter Binder, UFW, zu Protokoll. „Bis zu zehn Prozent“ habe bislang immer die Devise geheißen. „Das hier ist nicht tragbar.“

„Mit 14 Häusern könnte ich leben“

„Zu massiv“ ist die Überschreitung auch nach Meinung von OGL-Gemeinderat Walter Rall. „Mit 14 Häusern in drei Blöcken könnte ich leben.“ Volker Borck, CDU, sah’s ähnlich. „Wenn ein Haus wegfällt, haben wir eine Überschreitung, die man akzeptieren könnte.“ „Bei 14 Häusern würden wir zustimmen“, meint auch Andreas Pfänder für die SPD. Für eine Zustimmung zur Bauvoranfrage – unter der Voraussetzung, dass nur 14 Häuser gebaut werden – konnte sich der Ausschuss dennoch nicht durchringen. „Wir möchten eine Präzisierung der Bauvoranfrage“, so CDU-Rat Borck, dessen Antrag auf Vertagung bei sieben Ja- und vier Nein-Stimmen angenommen wurde.

Vor allem die Höhe der Gebäude im Vergleich zu den Nachbarhäusern sei aus der Bauvoranfrage nicht ersichtlich. Probleme macht den Räten auch der gemeinsame Technikraum der Häuser. „Wie hoch kommt der aus dem Boden?“ so UFW-Rat Dieter Binder. Dies sei in der Bauvoranfrage nicht zu erkennen. Gewünscht wird außerdem eine Information über die bisherige Wohnfläche in den drei Mehrfamilienhäusern und wie viel Wohnfläche künftig auf dem gleichen Grundstück untergebracht werden soll.
Zu schmal findet Walter Zimmer, CDU, die Stellplätze. „2,50 Meter sind knapp.“ Laut Erstem Beigeordneten Schaal freilich sind sie so zulässig. Und daher schwerlich zu beanstanden.

Am Mittwoch, 10. März, ist die nächste Sitzung des Technischen Ausschusses, in der dann über die Bauvoranfrage entschieden werden könnte.

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung vom 26.02.1010 / Text: Hans-Joachim Schechinger

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