Feb 14 2010

Kernen steigert Ökostromanteil auf 48 Prozent

Veröffentlicht von um 00:04 unter Pressespiegel

vom 12.02.2010

Die Klärwerke Haldenbach und Beibach sollen ab Januar 2011 mit Strom des Anbieters „LichtBlick“ arbeiten / Wersch: „Ökostrom ist sehr theoretischer Begriff“

Der Kernener Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, den Anteil von Ökostrom beim Betrieb kommunaler Einrichtungen ab 1. Januar 2011 von derzeit 28 auf 48 Prozent zu erhöhen.
Die Rommelshausener Kläranlage Krättenbach wird schon seit 2008 vollständig mit Ökostrom der Hamburger Firma „LichtBlick“ versorgt. Die Gemeinde Kernen zahlt dafür pro kWh zwei Cent mehr als für den regulären „Graustrom“ der EnBW. Das entspricht jährlichen Mehrkosten von 7600 Euro. Der Gemeinderat hat nun die Verwaltung im Zusammenhang mit der Kündigung aller Abnahmestellen und der Teilnahme an einer neuen Bündelausschreibung beauftragt, die Kosten für zusätzlichen Ökostrombezug zu ermitteln. Ergebnis: Bei den aktuellen Preisen läge der Mehraufwand für die zwei Klärwerke Krättenbach und Haldenbach bei 9400 Euro im Jahr. Die aktuelle Zahl sei aber „wachsweich“, sagte Hauptamtsleiter Bernhard Bühler im Gemeinderat. „Man weiß nicht, was 2011 als Strompreis gilt. An der Strombörse geht derzeit der Ökostrom runter, während der Graustrom steigt.“ Der Strombedarf in der Haldenbachkläranlage in Stetten macht 14 Prozent des Kernener Gesamtverbrauchs aus (330 000 kWh), der des Beibach-Klärwerks weitere sechs Prozent (140 000 kWh). Damit wird sich ab dem 1. Januar 2011 der Anteil des Ökostroms in Kernen von 28 auf 48 Prozent erhöhen.

CDU-Fraktionschef Andreas Wersch hält das Qualitätssiegel „Ökostrom für einen sehr theoretischen Begriff.“ Will sagen: Ob bei der Mischkalkulation der Stromkonzerne überall dort Ökostrom auch drin ist, wo Ökostrom draufsteht, sei kritisch zu hinterfragen. Im Falle „LichtBlick“ hat Hauptsamtsleiter Bühler zumindest herausgefunden, dass die Firma „Wasserkraftwerke in Norwegen und Schweden betreibt.“

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung vom 12.02.2010 / Text: Hans-Joachim Schechinger

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