Feb 05 2010

Interkommunales Salzlager?

Veröffentlicht von um 12:31 unter Pressespiegel

vom 05.02.2010

Kernen schwebt angesichts der Engpässe eine gemeinsame Reservehalle für Streusalz vor

Nach Engpässen bei der Streusalzversorgung erwägt Kernen, mit anderen Remstalkommunen eine gemeinsame Holzhalle zur Salzvorhaltung zu mieten oder zu bauen. Wo, ist offen. Diese interkommunale Lösung sei auf Bauhofleiterebene bereits diskutiert worden. Bürgermeister Altenberger versprach, die Idee weiterzuverfolgen.

Hintergrund war ein Haushaltsantrag der CDU-Fraktion, die nach den Salzengpässen der vergangenen Woche die Kosten zur Schaffung zusätzlicher Lagerkapazitäten in Kernen nachgefragt hatte. Bauhofleiter Uwe Heinrich beziffert sie auf 42 000 Euro.

Würde ein zweites Salzsilo auf dem kommunalen Betriebshof installiert, „wäre das technisch hervorragend“, sagt er. Gleichwohl sei bei einer Tagung der Bauhofleiter im Unteren Remstal Interesse an einer interkommunalen Lösung laut geworden, so wie sie im Kreis Traunstein mit über 20 angeschlossenen Gemeinden bereits gut funktioniere. Auf das Streusalz in einer Holzhalle als eiserner Reserve könnte von Fellbach bis Schorndorf jeder beteiligte kommunale Betriebshof im Notfall zugreifen. Denkbar sei ein zentrales Gebäude, ob nun neu gebaut oder gekauft oder gemietet. Wie in der Weinstädter Straßenmeisterei könnten Lkw das Trockensalz unter Dach auf einem großen Haufen abladen. Über Förderbänder würde das Salz bei Bedarf auf die kommunalen Transporter geladen.

Im Sommer und bei großen Mengen billiger

„Salz geht nicht kaputt“, sagt Uwe Heinrich. Gleichzeitig ist er sich aber sicher, dass der Salz-Vorrat bei mehreren strengeren Wintern in Folge, wie jetzt wieder erlebt, nicht allzu lange vorhalten würde. Die Idee der Zentrallagerung machte auch wirtschaftlich Sinn: „Man könnte im Sommer und bei großen Mengen für mehrere Gemeinden günstiger einkaufen.“

Derzeit lagert Kernen sein Streusalz trocken in einem 60-Tonnen-Silo auf dem Bauhof. Daneben steht ein Soletank. Zum ökologisch untadeligen Flüssigsalz, von dem nur zehn Gramm Salz pro Quadratmeter Straßenfläche verteilt werden, vermischt es das Streufahrzeug vor Ort kurz vor dem Befördern aufs Streurad.

Die zentrale Vorhaltung stößt bei den Kernener Ratsfraktionen auf großes Interesse. „Ich halte die interkommunale Idee für eine gute Idee“, sagte SPD-Fraktionschef Hans-Peter Kirgis. „Das wäre ein Musterbeispiel. Bis Schorndorf könnten zahlreiche Gemeinden im Remstal davon profitieren.“ Auch Dr. Volker Borck (CDU) findet das Konzept sympathisch. Heinz Heß (UFW) sieht indes gegenüber einem weiteren Bauhofsilo (Kosten 42 000 Euro) den Nachteil, dass Kernen die Baukosten für die gemeinsame Holzhalle anteilig mitschultern müsste. Ein Silo käme nicht teurer, stünde aber vor Ort.

Bürgermeister Stefan Altenberger legt nun die weitere Sondierung in die Hände der betroffenen kommunalen Bauhofleiter. Wenn eine wirtschaftliche Lösung herauskomme, habe er nichts dagegen, das „Kirchturmdenken“ endlich über Bord zu werfen. Der Entscheidungsprozess wird einige Monate beanspruchen.

Quelle: Waiblinger-Kreiszeitung 05.02.2010 / Text: H.-J. Schechinger

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