Jan 22 2010

Steile Rampe muss flacher werden

Veröffentlicht von um 22:02 unter Pressespiegel

vom 22.01.2010

Kernen. Die CDU will mit Anträgen zum Haushalt die Ortskerne aufwerten und hofft auf einen Umbau der Unterführung Karlstraße.

Als sich die Gemeindeväter in Rommelshausen und Stetten in früheren Jahren daran machten, ihre Dörfer herauszuputzen und fit für die neue Zeit zu machen, legten sie manche Fehleinschätzungen zugrunde, und manche Entscheidung sollte heute korrigiert werden. Die Christdemokraten im Gemeinderat Kernen haben in ihrem Antragspaket zum Haushaltsentwurf der Gemeindeverwaltung für 2010 die Fußgängerunterführung Karlstraße in Rommelshausen und den Bereich Klosterstraße in Stetten herausgegriffen.

Die Diskussion über die Fußgängerunterführung zwischen der Grünaue beim Rathaus und dem unbebauten Gelände bei der Kerner Volksbank ist fast so alt, wie der einst als Errungenschaft betrachtete Tunnel selbst. Vor ungefähr einem Jahrzehnt hat sich die Verwaltung im Rathaus schon einmal daran gemacht, die lange dunkle und deshalb gemiedene Röhre zu verbessern: Sie wurde aufgehellt und vor allem verkürzt. Die Fortsetzung unter der Stettener Straße schütteten die Gemeindeväter zu. Doch es stellte sich seitdem heraus, dass immer noch viele Fußgänger sie meiden und sich stattdessen an der gefährlichen Furt über die viel befahrene Karlstraße wagen.

Die Unterführung hatte die Bürger vor dem sich in langen Schlangen durch Rommelshausen quälenden Autoverkehr schützen sollen. Oder ist es den Altvorderen vor allem um freie Fahrt für freie Bürger – beim Druck aufs Gaspedal – gegangen? Heute jedenfalls sagt Andreas Wersch, der CDU-Fraktionsvorsitzende, die Unterquerung der Karlstraße soll insbesondere die Schulkinder auf dem Weg von den Wohngebieten in der Kolbenhalde und in den nördlichen Wohngebieten zur Haldenschule oder Rumold-Realschule Verkehrssicherheit bieten. Die sind häufig per Fahrrad unterwegs, doch für Radfahrer ist die Rampe zu steil, und das gilt für Erwachsene und Kinder gleichermaßen. „Ebenso ist es kaum möglich, einen Kinderwagen gefahrlos über die Rampe zu bewegen“, klagt Wersch. Die Folge: Mütter mit Kinderwagen und Schüler mit Räder gehen oder fahren über die stark frequentierte Karlstraße. „Die Unterquerung sollte deshalb verkehrsgerecht umgestaltet werden“, fordert Wersch und lässt auch gleich noch prüfen, was es kosten würde, wenn die Rampe auch benutzbar für Rollstuhlfahrer gemacht wird.

Im Stettener Ortskern existiert eine vergleichbare Tunnelquerung nicht, allerdings verläuft der Haldenbach im Bereich der Klosterstraße in einem langen Rohr, statt malerisch und anmutig plätschernd durchs Dorf zu fließen, wie dies heute so gefällig in der Bachstraße zu besichtigen ist. Leider nur auf einem kurzen Stück. Die Verdolung wird nur schwierig auf ganzer Strecke zu beseitigen sein. Dennoch erinnern die Christdemokraten insbesondere an den Haldenbach, wenn jetzt die einst auf einer Teilstrecke sanierte Klosterstraße erneut besser gestaltet werden soll. Dass dies geschehen muss, darüber herrsche im Gemeinderat Konsens, meint die CDU. Geld der Landesregierung für die Ortskernsanierung Stetten soll hier eingesetzt werden, schlägt der Fraktionsvorsitzende Andreas Wersch vor. In den Haushaltsplanentwurf 2010 sind, so fordert er, 150 000 Euro einzustellen. Zusätzlich und zuvor sind 10 000 Euro gefordert, mit denen die nötigen Planungen bezahlt werden sollen.

Geld soll die Gemeindeverwaltung Kernen nach CDU-Meinung auch aufbringen, um Bauschäden am Museum an der Y-Burg zu reparieren und den Haldenbach für weitere 20 000 Euro auch an Stellen außerhalb des Ortskerns zu renaturieren. Ähnlich wie für den Haldenbach fordern die Christdemokraten, für 10 000 Euro einen Gewässerentwicklungsplan für den Beibach aufzustellen. Für weitere 10 000 Euro soll noch vorhandene Trockenmauern durch Gemeindezuschüsse erhalten werden. Für 25 000 Euro sollen Rad- und Wanderwege ausgebaut und beschriftet werden. Das Rote Kreuz sollte nach dem Willen der CDU-Fraktion einen Zuschuss in Höhe von 10 000 Euro zum Kauf eines Einsatzfahrzeugs erhalten.

Quelle: Fellbacher Zeitung 22.01.2010 / Text: Hans-Dieter Wolz

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