CDU Kernen im Remstal

vom 19.09.2009

Kernener Rathaus legt Planentwurf vor, den Gemeinderäte für viel zu teuer halten

Kernen (schi). Bürgermeister Altenberger will Jugendlichen aus Rom und Stetten einen Skaterplatz bauen. Circa 40 Skater aus beiden Ortsteilen hätten ihn darum gebeten. Eine jugendfreundliche Geste mit Wermutstropfen: Der Platz kostete 116 000 Euro einschließlich Gerät.  

Auf einem gemeindeeigenen Grundstück bei der Ehmannscheuer ist der Skaterplatz geplant. Größe: 800 bis 1000 Quadratmeter. Weil die Fläche einen Asphaltbelag braucht und Schanzgeräte sowie Tüv-Kosten zu Buche schlagen, rechnet das Bauamt mit Gesamtkosten von 116 000 Euro. „Eventuell“ sollten Geräte von den Jugendlichen in Eigenbau erstellt werden, schreibt Umweltbeauftragte Mößner. „Eventuell“ ist OGL-Gemeinderätin Bettina Futschik aber zu wenig. Wenn sie den Einsatz Jugendlicher beim Bau des Beachvolleyballfeldes in Stetten zum Maßstab nimmt, könne sie ein „eventuelles Mitarbeiten nicht akzeptieren“. Sie fordere da mehr Eigeneinsatz.

CDU-Fraktionschef Andreas Wersch hätte sich bei dieser finanziellen Größenordnung eine „kurze Vorbesprechung“ gewünscht. Auf Nachfrage habe er bei Fellbacher Jugendlichen gehört, Skating sei out. „Die Frage ist, ob das, bis es gebaut ist, noch aktuell ist oder nur für eine Handvoll Jugendlicher gemacht wird, die dort ihr Hobby betreiben.“ Jochen Alber (CDU) gab Schützenhilfe. Bei der dramatisch sich verschlechternden Haushaltslage in anderen Kommunen dränge sich ihm die Frage auf, ob für diesen Zweck Geld da sei. Dieter Binder (UFW) findet den Standort falsch. „Der Platz sollte zusammen mit dem BMX-Gelände angelegt, mehr zum Flecken gerückt werden.“ In freier Natur fast zehn Ar zu betonieren, tue ihm weh. Er rege an, die Bahn in den Sportstättenleitplan einzubinden. Auch Hans-Peter Kirgis (SPD) erschrak über die Kosten und über die Verdrängung der Skater an die Peripherie.

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung vom 19.09.2009 / Text: Hans-Joachim Schechinger