Apr 09 2009

Mit grauem Fachwerk keine graue Maus

Veröffentlicht von um 10:36 unter Pressespiegel

Waiblinger Kreiszeitungvom 09.04.2009

Gemeinderat Kernen beschließt Sanierung und Umbau des alten Pfarrhauses zum Polizeiposten

Pläne mit schmucken Ansichten liegen jetzt für das Alte Pfarrhaus in Rommelshausen vor. Die Sanierung und den Umbau zum Polizeiposten für deutlich weniger als eine Million Euro hat der Gemeinderat Kernen in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude in der Hauptstraße bildet zusammen mit der Kirche und einigen Nachbargebäuden, darunter das alte Rathaus, ein das Ortsbild prägende Ensemble. Hier lag einst das Zentrum des örtlichen Lebens. Daher ist das Alte Pfarrhaus von städtebaulich großer Bedeutung für Rommelshausen. Heute noch steht es exponiert in der Ortsmitte, führt doch die Buslinie und rollt ein Teil des örtlichen Autoverkehrs direkt auf das Fachwerkgebäude zu und muss dann um das von einer Mauer gesäumte Grundstück herumfahren. Nach einer Kostenschätzung werden für die Sanierung des alten Pfarrhauses 820 000 Euro notwendig, einschließlich einer Doppelgarage für 40 000 Euro. Außerdem muss die den Pfarrhof umgebende Mauer für 70 000 Euro hergerichtet werden.

Durch die Sanierung wird das Aussehen des Alten Pfarrhauses erheblich aufgewertet, sind Bürgermeister Stefan Altenberger und der Beigeordnete Hans König überzeugt. An den Fenstern werden wieder Klappläden angebracht. Der rotbraune Anstrich des Fachwerks verschwindet, stattdessen wollen die Architekten des Büros Fetzer aus Remshalden auf eine graue Tönung wechseln, die historisch die ursprüngliche gewesen sein soll. Eine ähnliche Änderung in der Farbgebung nahm die Gemeinde Kernen vor mehr als einem Jahrzehnt auch am Alten Rathaus in Stetten vor, das heute ebenfalls mit einem grauen Fachwerk auffällt.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Andreas Wersch nannte das Gebäude in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats „das vielleicht letzte Kleinod in Rommelshausen“. Er zeigte sich ebenso wie Ulrike Ebeling-Silber von der Offenen Grünen Liste froh, dass dieses historische Gebäude im Besitz der Gemeinde Kernen geblieben ist.

Im Innern brauchte das Architektenbüro nicht in die Hauskonstruktion eingreifen, um für den Polizeiposten die nötigen Räume unterzubringen. Die Raumverteilung ist beibehalten. Saniert werden dagegen vor allem die Wand-, Boden- und Deckenverkleidungen. Ein barrierefreie Zugang zum Polizeiposten wird geschaffen.

Außer dem Pfarrhaus bleibt der Pfarrhof weitgehend unverändert. Eine Sanierung der Pfarrscheuer ist derzeit nicht vorgesehen. Die Mauer rund um den Pfarrhof wird dagegen hergerichtet und an einer Stelle verändert: Denn die Polizei benötigt für ihre Fahrzeuge eine Doppelgarage. Das Garagentor wird in die Mauer eingebaut an einer Stelle, wo sie nicht mehr original war und eine Störung hatte. Daher hat die Landesdenkmalbehörde die weit in die Erde eingelassene Garage mit begrüntem Flachdach und Ausfahrt zur Friedhofstraße zugelassen.

Quelle: Fellbacher Zeitung vom 09.04.2009 / Text: Hans-Dieter Wolz

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