Okt 07 2017

Die Alternative zum Jugendgemeinderat

Veröffentlicht von um 16:47 unter Pressespiegel

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung vom 07.10.2017 / Text: Hans-Joachim Schechinger

Das Kernener Mobile Jugendreferat plant in diesem Jahr ein kleines und großes Jugendforum als „niederschwelliges“ Angebot

Für Mark Gutwinksi, der nach Stuttgart wechselt, war es der krönende Abschluss seiner Zeit im Mobilen Jugendreferat: Im Verwaltungsausschuss präsentierte er den Ratsmitgliedern das Konzept für ein kleines und großes Jugendforum, die für Ende Oktober und Mitte November geplant sind. Ein Marktplatz der Ideen, auf dem Teenager ihre Wünsche vortragen dürfen.

Das Tor zum Kernener Jugendgemeinderat ist nicht zugeschlagen, auf diese Botschaft legt Stefan Altenberger wert: „Für einen Jugendgemeinderat wären wir offen, aber das muss von den Jugendlichen kommen.“ Die für Oktober und November geplanten Jugendforen könnten helfen, für Teenager die Schwelle zu senken, um sich in den kommunalen Willensbildungsprozess einzuklinken. Schon jetzt sind mit der geplanten neuen BMX-Bahn, der beschlossenen Bowl beim Sportvereinszentrum und der Bowlderwand im Haldenbachtal einige Wünsche erfüllt worden. Neue Themen, ob auf Seiten der Jugendlichen oder der Verwaltung, stehen aber auf der Tagesordnung. „Wir würden uns wünschen, dass die Jugendlichen bei der Gartenschau aktiv dabei sind“, sagte BM Stefan Altenberger im Verwaltungsausschuss. Einmal pro Jahr sollte es nach dem Wunsch des Mobilen Jugendreferats Jugendforen in Kernen geben. Altenberger bremst und spricht sich für eher flexible, bedarfsorientierte Veranstaltungen aus, aber spätestens alle zwei Jahre.

Ziel ist es jedenfalls, an den drei anstehenden Jugendforen möglichst viele Teenager zu beteiligen, so Mark Gutwinksi, der scheidende Hauptamtliche im Mobilen Jugendreferat. Im Oktober geplant sind zwei kleine, dezentrale Jugendforen in Rommelshausen (10 bis 14 Jahre, 26. Oktober) und Stetten (15 bis 18 Jahre, 27. Oktober). In World Cafés können dort Kleingruppen bzw. themenorientierte Arbeitsgruppen gebildet werden, in denen Teilnehmer ihre Anliegen erarbeiten. Kinder und Jugendlichen sollen Ideen und Projekte über Delegierte direkt an die Gemeinde weiterleiten.

Keine strenge Verpflichtung

Das große Jugendforum am 14. November wird im neuen Jugendtreff K 7 vier bis sechs Teenager im direkten Austausch mit Gemeinderäten und Bürgermeister Altenberger zusammenbringen. Die Idee ist, dass Jugendliche ihre Projekte präsentieren und Gemeinderäte aus jeder Fraktion wie auch die Verwaltungsspitze ihnen unmittelbar Rückmeldung geben. An den Thementischen kann es um Anliegen der Gemeinde wie die Landesgartenschau 2019, aber auch um Ideen und Wünsche der jungen Leute wie verlängerte Öffnungszeiten oder eine neue Jugendgruppe gehen. Gerade weil das Jugendforum ein laufender Prozess der Meinungsbildung und Kommunikation ist, sollten die Foren aus Sicht des Jugendreferates kontinuierlich jedes Jahr stattfinden. Anders als im Jugendgemeinderat müssen sich die jungen Leute nicht gleich für zwei Jahre verpflichten.

„Ein gutes Konzept“, lobte CDU-Gemeinderat Helmut Heissenberger. Aber es gelte dann auch zu prüfen, ob die Ideen umgesetzt würden. „Es gibt nix Schlimmeres, als wenn man ein Forum einsetzt und man hört nichts mehr hinterher.“ Christof Leibbrand (OGL) nennt es „ein gutes und gelungenes Konzept. Ich würde mir wünschen, dass das regelmäßig passiert, um Jugendliche in die Willensbildung zu integrieren.“ Ingrid Möhrle (SPD) wünscht sich, dass das Juze endlich auch mit Leben erfüllt wird.

 

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