Jul 11 2017

Zweigeschossiger Neubau hinter dem Denkmal

Veröffentlicht von um 23:31 unter Pressespiegel

Quelle: Fellbacher Zeitung 10.07.2017 Michael Käfer

In der Stettener Klosterstraße soll die Bebauung mit einem Einfamilienhaus verdichtet werden

Die nachträglichen Anbauten an dem prominent gelegenen Haus in der Stettener Klosterstraße 16 sind längst abgerissen. Die historische Grundform ist wieder erkennbar und nach Jahren des Leerstands soll bald wieder neues Leben in das Baudenkmal einziehen.

Neuen Wohnraum will der Gebäudeinhaber auch direkt hinter dem ortsbildprägenden Ensemble schaffen. Zwischen dem Altbau und der Mauer um den Schlosspark soll ein Einfamilienhaus mit Carport und einem offenen Stellplatz errichtet werden. Ganz neu sind diese Pläne für die Mitglieder des Technischen Ausschusses nicht, denn spätestens Mitte September vergangenen Jahres wurden die Pläne anlässlich der Diskussion über das zu renovierende Denkmal bekannt. Damals stieß der Neubau hinter dem Altbau noch nicht auf einhellige Zustimmung. „Ich sehe dieses Gebäude nicht“, hatte beispielsweise der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Gemeinderatsfraktion Volker Borck gesagt.

In der jüngsten Sitzung des Technischen Ausschusses präzisierte der Erste Beigeordnete und Bauamtsleiter Horst Schaal die Pläne: „Es handelt sich um ein klassisches Einfamilienhaus – zweigeschossig. Ich denke eine adäquate Lösung im Ortskern.“ Das Wohngebäude wird von einem symmetrischen Satteldach ohne Aufbauten gekrönt und an den Wohn- und Essbereich wird auf der Südseite eine knapp 16 Quadratmeter große Terrasse angegliedert. Weil das wegen eines dicht stehenden Nachbargebäudes lediglich von der Ortsdurchfahrt aus sichtbare Haus nur über eine Wohneinheit verfügt, können die beiden Parkplätze direkt am Gebäude untergebracht werden. Für die Bauverwaltung der Gemeinde Kernen ergibt sich aus dem Vorhaben außerdem eine innerörtliche Nachverdichtung, die „grundsätzlich begrüßt“ werde.

Einzig Christof Leibbrand (OGL) hatte – wohl wissend, dass seine Meinung im Gemeinderat keine Mehrheit finden würde – Bedenken gegen den Neubau. Er plädiert für eine Öffnung im nicht denkmalgeschützten Teil der Mauer um das Stettener Schloss zwecks Revitalisierung der historischen Sichtachse. Ein Haus just an dieser Stelle würde diese Möglichkeit im wahren Wortsinn verbauen. Horst Schaal sieht aber eine solche Chance ohnehin nicht: „Die Sichtachse gibt es jetzt nicht und wird es auch nicht geben. Wir werden die Mauer nicht wegbringen, eher im Gegenteil.“

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Andreas Wersch hielt diese Diskussion offensichtlich für obsolet. Das Gelände sei längst Privatbesitz, im Falle anderer Gestaltungswünsche der Gemeinde hätte man früher handeln müssen. „Jetzt ist es zu spät“, sagte Andreas Wersch.

Christof Leibbrand mochte die Baupläne aber zumindest nicht befürworten und enthielt sich der Stimme. Alle anderen zehn Mitglieder des Technischen Ausschusses votierten für das Erteilen des gemeindlichen Einvernehmens.

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