Okt 23 2016

Mit Schaugerüst und Werbeständen

Veröffentlicht von um 23:53 unter Aktuelles

Quelle: Waiblinger Kreiszeitung vom 20.10.2016 / Text: Hans-Joachim Schechinger

Gegner und Befürworter des Stettener Skywalks organisieren ihre Werbefeldzüge zum Bürgerentscheid am 27. November

12 512 Kernener können am 27. November gegen oder für den Stettener Aussichtssteg votieren. Die von Bürgermeister Altenberger ins Gespräch gebrachte Podiumsdiskussion wird es im Vorfeld aber nicht geben. Stattdessen trommeln jetzt Befürworter und Gegner getrennt: in Bürgergesprächen, mit einem Schaugerüst und Infoständen. Noch immer wurde der Bauantrag nicht beim Landratsamt eingereicht.

Bis gestern war nicht klar, ob das Baugesuch für die Aussichtsplattform beim Naturdenkmal Sieben Linden genehmigungsfähig ist. Für den Antrag fehlten noch immer die Gutachten bzw. die Unterlagen der Planer, sagte Rathaus-Pressesprecher Bernhard Bühler gestern. „Wir gehen aber davon aus, dass das Vorhaben genehmigungsfähig ist.“ Das erwarten auch die Fürsprecher des Skywalks von der Interessengemeinschaft „Schlaich-Steg – einfach dafür“. Um ihre Position zu untermauern, die den ökologischen Eingriff in das Naturdenkmal Sieben Linden für geringfügig und unbedenklich erklärt, hat CDU-Gemeinderat Rainer Müller ein stählernes Schaugerüst in Originalmaßen zusammengeschweißt. Es veranschaulicht vor Ort die Ausmaße der Aussichtsplattform.

Müller, der wie berichtet zur Finanzierung des Projekts mit beitragen wollte, betonte bei einem Lokaltermin, das Gerüst zeige nicht nur die Höhe des Stegs, freilich ohne Geländer, sondern auch das Maß der Auskragung über die Hangkante hinaus. Der Skywalk stehe auf zwölf Metern Länge 1,20 Meter breit auf dem Bergsporn. Sechs Meter rage das filigrane Metallgerüst mit seiner trapezförmigen Aussichtsplattform über die bewachsene Böschung hinaus.

Die Freunde des Schlaich-Stegs sehen das Schaugerüst als Beitrag zur Meinungsbildung vor dem Bürgerentscheid am 27. November. Für nächsten Dienstag, 25. Oktober, lädt die CDU als Befürworterin des strittigen Gartenschauprojekts zu einem Bürgergespräch in die Glockenkelter. Eine öffentliche Podiumsdiskussion mit beiden Parteien an einem Tisch, wie von BM Altenberger angeregt, wird nicht stattfinden. „Die Gegnerseite hat eine gemeinsame Veranstaltung abgelehnt“, beschied Hauptamtsleiter Bernhard Bühler gestern. Verpflichtet sei die Kommune allerdings zu einem Infoflyer, „bei dem alle Positionen bis zu drei Wochen vor der Abstimmung klar dargestellt werden. Am 3. November geht das raus im Mitteilungsblatt an alle Haushalte. Es wird zurzeit gebaut.“

Bühler hätte sich, wie er gesteht, um der Klarheit willen eine andere Fragestellung gewünscht. Vom Gemeinderat beschlossen ist die in Absprache mit dem BUND gewählte Formulierung: „Sind Sie dafür, dass der Steg nicht gebaut wird?“ Gegner des Skywalks müssen hier mit Ja stimmen, Befürworter mit Nein. Bühler findet die Fragestellung irreführend, hat sich mit seinem Änderungswunsch, wie er gestern mitteilte, aber nicht durchsetzen können.

Gegner planen zwei Infoveranstaltungen

Die Steggegner werden mit Infoständen und zwei Veranstaltungen in Stetten und Rommelshausen für ihr Anliegen werben. „Wir sind für Naturschutz vor Naturverbrauch“, betonte gestern BUND-Vorsitzende Andrea Höchstädter. Mit Ständen werden die Naturfreunde am 19. und 25. November in Rommelshausen, am 12 und 26. November in Stetten präsent sein. Die Termine für eine Veranstaltung in Stetten und Rommelshausen stehen noch nicht fest. Was die Stimmung in der Bürgerschaft betrifft, spürt Höchstädter keine Veränderung gegenüber dem Stand vor der Sommerpause.

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