Jul 09 2016

Kernens Räte haben ein Herz für Vierbeiner

Veröffentlicht von um 14:01 unter Pressespiegel

Höhere Hundsteuer vom Tisch

Als Bürgermeister Stefan Altenberger sich den Widerstand gegen die geplante Hundesteuererhöhung im Gemeinderat angehört hatte und mit Anträgen auf Steuerbefreiungen konfrontiert wurde, hat er seinen Vorstoß zurückgezogen. Hundebesitzer in Kernen können aufatmen. Bürgermeister Stefan Altenberger hat in der Sitzung des Gemeinderats Kernen am Donnerstag in der Glockenkelter einen Antrag zurückgezogen, die Hundesteuer zu erhöhen. Der Kämmerer im Kernener Rathaus, Bernd Hoppe, hatte gehofft, jährlich 6600 Euro mehr einzunehmen. Nach mehreren Änderungsanträgen zur Hundesteuer sagte Altenberger: „Dann ziehen wir die Vorlage lieber zurück. Sonst geht der Schuss nach hinten los.“

„Viele ältere Menschen können sich einen Hund sonst nicht mehr leisten“

„Die CDU schlägt vor, die Hundesteuer nicht im vorgesehenen Umfang zu erhöhen. Viele ältere Menschen können sich einen Hund sonst nicht mehr leisten“, eröffnete der CDU-Fraktionsvorsitzende Andreas Wersch den Reigen. Außerdem regte er an zu prüfen, für Hunde aus dem Tierheim eine Steuerbefreiung zu erlassen, was andernorts bereits praktiziert wird.

Derzeit verlangt die Gemeinde Kernen für den ersten Hund pro Jahr 108 Euro, ab dem zweiten Hund 216 Euro. Die Sätze sollten auf 120 und 240 Euro steigen. Für den ersten Kampfhund sind 550 Euro, für den zweiten sogar 1100 Euro zu berappen. Derzeit ist in Kernen ein treuer Liebling als Kampfhund eingestuft. Zweitkampfhunde gibt es in Rommelshausen und Stetten nicht.

Ermäßigung für Rentner gefordert

Andreas Stiene, der OGL-Fraktionsvorsitzende schlug vor, die Abgabe für Rentner um die Hälfte zu ermäßigen und fragte an, wie aufwendig es wäre, die Zahl der Ruheständler unter den Hundehaltern zu erheben. Der UFW-Fraktionsvorsitzende Hans Dietzel befand die geplante Steuererhöhung nach vier Jahren mit konstantem Hebesatz als „zu früh“. Sein Fraktionskollege Ernst Maile hätte nicht zustimmen können, weil „der Hund für viele das einzige ist, woran sie noch hängen.“ Insgesamt werden in Kernen für 511 Hundemarken Steuern abgeführt, davon sind 33 Zweithunde. Die gesamten Einnahmen belaufen sich auf etwa 60 000 Euro.Ums Geld geht es weniger, die Hundebesteuerung soll vielmehr ein Steuerungselement sein, so sagte vor einiger Zeit Hauptamtsleiter Bernhard Bühler: „Ein Hund ist für den Besitzer eine Freude, für die Allgemeinheit eher eine Last.“

Dennoch machte Gemeinderätin Ingrid Möhrle (SPD) geltend, dass auch ihre Fraktion den Vorstoß nicht mittragen wird: „Die Gemeinde hat beim letzten Mal kräftig zugelegt“, sagte sie zur Begründung. Eberhard Kögel (PFB) schließlich warf die Frage auf, ob sich die Hundesteuer überhaupt lohnt: „Ist der Verwaltungsaufwand gegengerechnet?“ Ein Verzicht kommt für die Rathausbeamten nicht in Frage. Das geht nicht: „Die einzige Pflichtsteuer der Gemeinde ist die Hundesteuer. Die müssen wir erheben“, sagt Kämmerer Hoppe.

22 von 533 Hunden in Kernen sind steuerbefreit

Steuerbefreit sind in Kernen die drei im Ort vorhandenen Rettungshunde, zwei Vierbeiner von Schwerbehinderten und 16 Wachhunde. Ein Hund ist laut einer Tabelle der Gemeindeverwaltung im öffentlichen Dienst tätig und sein Halter deswegen steuerbefreit. Interessanterweise hat kein Jäger derzeit die Steuerbefreiung für einen Jagdhund in Anspruch genommen.

Quelle: Fellbacher Zeitung vom 02.07.2016 / Text: Hans-Dieter Wolz

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen