Jun 12 2016
„Die bisher längste und schwerste Tour“
Acht Kernener Radler und das Versorgungsfahrzeug von Erich Ehrlich legten auf dem Weg nach Dombóvár über 1100 Kilometer zurück
Es war die „längste, schwerste Tour, aber die beste“, schwärmt Erich Ehrlich. Acht Radler aus Kernen, die in acht Tagen 1150 Kilometer zur Partnerschaftsfeier in Dombóvár zurücklegten, brachen nicht nur den alten Streckenrekord von 2014, die 700 Kilometer nach St. Rambert d’Albon. Sie meisterten auch 7300 Höhenmeter. Und keiner stürzte. Ehrlich setzt nun alles daran, dass die Truppe nicht auseinanderfällt.
Acht Kernener Radler strampelten auf ihren Rennrädern täglich 170 Kilometer. Alle acht sind trainierte Biker mit teurem Gerät. Bürgermeister Stefan Altenberger, CDU-Gemeinderat Rainer Müller und sein früherer OGL-Ratskollege Walter Rall machten die kommunalpolitische Vorhut bei der Partnerschaftstour. Mit ihnen fuhren Joachim Kautz, Andreas Glenz, Rüdiger Fujan, Uwe Eberspächer und Roger Wetzel. Uwe Eberspächer hatte die Route festgelegt, Jochen Kautz die Hotels ausgesucht. Erich Ehrlich fuhr im Lieferwagen mit, suchte schattige Plätzchen aus, am besten nahe von Friedhöfen, wo frisches Wasser und ein Müllplatz bereitstanden, und bekochte seine Mannschaft mittags mit Schöpfgerichten wie Rindergulasch, Nudeln und Petersilienkartoffeln. Keine schweren Sachen, die belasten. Der erste Halt vormittags diente der Vitaminzufuhr. Ehrlich reichte den abgekämpften Bikern zur Stärkung Tomaten, Bananen, Äpfel, Wasser, Cola – und auch mal ein Schoklädle oder einen Riegel.
„Mein Aufgabe war es, in Reichweite zu sein, wenn was passiert. Die Jungs sind schnell. Die fahren mit den Rennrad 22 bis 24 Kilometer pro Stunde.“ Wie eine verschworene Gemeinschaft waren die acht Kernener auf der Straße organisiert. An der Spitze des Peleton wechselten sich die Radler nach dem Prinzip des Belgischen Kreisels ab: Jeder nimmt es mal vorne mit dem Gegenwind auf und bietet den anderen Windschatten. Von der Landschaft bekommt ein Rennradler, der sich auf die Straße konzentriert, nicht allzu viel mit.
Nur einmal schlemmte die Equipe in vollen Zügen im Restaurant der Schlossgaststätte Weltenburg und genoss dann den Rundblick bei einer Donauschifffahrt zwischen Weltenburg und Kehlheim. „Es war die bisher beste Tour, weil die Mannschaft so zusammengeschweißt ist“, findet Ehrlich. „Wir waren das Team Kernen. Ich sagte: Ihr müsst euch ums Fahrradfahren kümmern, ich kümmere mich um den Rest.“
Quelle: Waiblinger Kreiszeitung vom 11.06.2016 / Text: Hans-Joachim Schechinger